Stadt des Umbruchs

Nach 3stuendigem Flug kamen wir gestern in der ehemaligen Hauptstadt der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken an.

Aus der Luft sahen wir ein weisslich-steril wirkendes Haeusermeer, welches sich am Boden in ein laute, unerfassbare Metropole verwandelte. 32Grad und schweissgebadet.

Unser Hostel mit freundlich-komunenhafter Atmosphaere stellt sich mehr und mehr als Insel im sonst rauen Meer Moskau heraus. Ohne Russischkenntnisse scheint es hier jedoch schwer moeglich auch nur eine Wegbeschreibung zu erhaschen oder ein Broetchen zu kaufen. Jedoch trifft man auch auf Russen, welche ihr Englisch ueberschwenglich ausleben.

Im letzten Jahrzehnt scheint ueber Moskau eine Welle westlichen Lifestyles geschwappt zu sein. Wohin das Auge sieht: Mercedes, Lexus, Hummer, welche die kleinen, klapprigen Lada von der Strasse zu schubsen scheinen. Durchweg schlanke, braungebrannte Frauen, deren Kleidung der Fantasie wenig Freiraum laesst, paaren sich mit iro-vokuhila-frisierten Maennern. Begeisterte Menschenmassen stuermen die McDonalds-Filialen im ehemaligen Herzen der Sowjetunion.

Diese Selbstdarstellung scheint hier in extremer Form kopiert. Jedoch sollte man sich dabei fragen, ob nicht auch unser Style viel zu oft Kopie aus Vogue und HipHopVideos ist.

Die Buergersteige Moskaus sind krumm und schief, jedoch werden vielfach die angrenzenden Haeuser und Kirchen liebebvoll restauriert. Vereinzelt findet man noch Hammer und Sichel in einer Stadt, die sich auf dem Weg in eine neue Epoche befindet.

Vom Ort des Umbruchs gruessen,

Jens und Sven

klein DisneylandTradition vs ModerneMcDo am roten PlatzAbendbrot

Eine Antwort to “Stadt des Umbruchs”

  1. Ralph Says:

    Da ich nicht weiß, wieviel Leute diesen blog lesen, nenne ich mich einfach mal Ralph ;-). Ich finde es gut, das Ihr über Eure Reiseerlebnisse einen blog eingerichtet habt. Nun seit Ihr erst gerade mal 2 Tage dort, aber schreibt ruhig auch mal über Eure persönlichen Erlebnisse. Vielleicht habt Ihr ja mit irgend jemandem ein Bier auf der Wiese getrunken ? Das ganze hört sich sonst zusehr nach Fritz Pleitgen an.
    L.G. R+K

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