Projekt: Khariyah

Khariyah bedeutet frei aus dem Arabischen uebersetzt etwa soviel wie „Gutes tun“. Diesem Namen gerecht wird die „Khariyah English and Arabic Primary School“ in Takoradi. Sie wurde 1952 als reine Arabischschule gegruendet, ist heute oeffentlich und wird von 6 bis 12 jaehrigen Kindern verschiedener Glaubensrichtungen besucht. Unterrichtet wird in 6 Klassenstufen und arabisch gibt es fakultativ am Nachmittag.

Das Schulgebaeude steht im Zentrum Takoradis. Seine Grundmauern wirken stabil und fuer die naechsten Jahre geruestet, allerdings ist das Erscheinungsbild nicht wirklich einladend. Die Innenraeume sind karg und recht dunkel, weil die ehemals gelben Waende heute nur noch dreckig-gelb bis grau-schwarz sind. Die Bilder wirken freundlicher als das Original, weil sie ueberbelichtet sind. Sonst sehe man gar nichts.

Ich habe den Unterricht der 4. Klasse an der Khariyah besucht um mir ein Bild der Situation zu machen. Es existieren kaum Buecher, auf jeden Fall viel zu wenige fuer alle Schueler. Die Lehre findet folglich als Frontalunterricht statt, wobei die Kinder fleissig alles kopieren, was die Lehrerin an die Tafel schreibt. Ueberhaupt wirken sie sehr ordnungsbewusst. Der Lehrerin begegenen sie mit viel Respekt. Betritt sie den Raum erheben sich alle, gruessen und erkunden sich nach ihrem Wohlbefinden. Moeglich, dass der Rohrstock auf ihrem Schreibtisch seinen Teil dazu beitraegt.

Allgemein vermisse ich ein wenig das flexible, interaktive und spielerische Lernen. Andererseits habe ich selbst gemerkt wie die Kids verrueckt spielen, wenn man nur ein paar Sekunden nicht streng ist (Bild: onesecond). Hier gilt es sicherlich noch den goldenen Mittelweg zu finden.

Ich habe den Eindruck, dass man diese Schule auf vielfache Weise unterstuetzen kann und ich sehe den Willen der Schueler/innen und auch Lehrer/innen sich weiter zu entwickeln:

Naechste Woche werde ich mich selbst als Mathelehrer versuchen. Mal schauen wie man den Unterricht mit den Kindern noch gestalten kann und ob ich es schaffe ohne den Rohrstock zurecht zu kommen.

Millicent Dankwaah, die Lehrerin mit der ich zusammenarbeite, meint der theoretische Unterricht sei mitunter zu langweilig. In den Naturwissenschaften behandeln sie zurzeit den Aufbau der Pflanze, so dass ich ihr vorschlagen konnte in den naechsten Tagen gemeinsam einen Ausflug in die Umgebung zu machen, denn hier gibt es zahlreiche Regenwald-Naturschutzgebiete, also wohl auch interessante Pflanzen.

Und dann gibt es natuerlich Probleme, deren Loesung entsprechender finanzieller Mittel bedarf. Am wichtigsten hierbei: Ein neuer Anstrich um wieder Farbe (und noch mehr Motivation) in den grauen Alltag zu bringen und vor allem Buecher, mit denen auch gelernt werden kann, weil es genuegend fuer alle gibt.

Ob einer Klassenstufe, zweien oder vielleicht der ganzen Schule geholfen werden kann, haengt von euch ab. Wir zaehlen auf euch!

Jens und die Kids der Khariyah English and Arabic Primary School.

Kontoverbindung:

growtogether
Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam
Kontonr.: 3664002180
Blz.: 160 500 00
Betreff: Projekt Ghana 2008

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